Kartenspiele

Doppelkopf Regeln & Spielanleitung

Doppelkopf Regeln

Doppelkopf ist ein beliebtes Kartenspiel. Der Ursprung des Doppelkopf ist nicht sicher, aber man geht davon aus, dass es sich aus dem altdeutschen Schafkopf-Spiel abgeleitet hat. Dieses besaß bereits 1895 ein erstes Regelwerk und erfreute sich steigender Beliebtheit bei Studenten und Stammtischbesuchern.

Da das Doppelkopfblatt aus zwei kurzen Schafkopfblättern besteht, ist diese Herkunft wahrscheinlich. Doppelkopf ist außerdem dem Skat sehr ähnlich, welches auch dem Schafkopfspiel entstammt. Heute spielt man Doppelkopf vor allem im Norden der Republik. Dabei gibt es je nach Region diverse Unterschiede und besondere Regeln in der Art des Spiels. Ihr kennt vielleicht die Situation, vor Spielbeginn erstmal die Regeln abzuklären und sich auf eine Spielweise zu einigen.

Die hier erklärten Doppelkopf Spielregeln & Anleitung richten sich daher nach den Bestimmungen des Deutschen Doppelkopf-Verbandes, der sich seit 1982 um Einheit bemüht. In der Regel werden vier Spieler benötigt, jedoch gibt es auch verschiedene Varianten für drei bis sieben Mitspieler.

Das Doppelkopfblatt

Das Blatt besteht beim Doppelkopf aus 24 doppelten Spielkarten, somit 48 Karten. Diese teilen sich wie folgt auf: es gibt vier Farben mit je zwei mal sechs Karten. Die Karten haben ihren eigenen Zählwert (Augen), egal welche Farbe sie haben. Das Blatt ist bei den meisten Doppelkopfspielern das Deutsche Blatt, nach DDV-Regeln wird mit dem französischen Blatt gespielt. Die Aufteilung sieht dann folgendermaßen aus:

Französisches Blatt: (Kreuz, Pik, Herz und Karo) mit jeweils zwei Karten à

  • Ass – 11
  • Zehn – 10
  • König- 4
  • Dame – 3
  • Bube – 2
  • Neun- 0

Deutsches Blatt (Eichel, Blatt, Herz, Schellen) mit jeweils zwei Karten à

  • Ass 11
  • Zehn 10
  • König 4
  • Ober 3
  • Unter 2
  • Neun 0

In jeder Farbe sind also 60 Augen gegeben, im kompletten Blatt demnach 240 Augen. Ihr könnt auch zwei Skat-Blätter kombinieren, dann eben einfach die 7er und 8er rausnehmen.

Spielverlauf

Eine ganze Doppelkopfrunde setzt sich aus mehreren Spielen zusammen. Bei Turnieren werden 24 Spiele gespielt, privat kann man die Spielanzahl jedoch ganz nach belieben festlegen. Man sollte nur schauen, dass die Anzahl der Spiele durch vier teilbar ist, damit jeder gleich oft mit geben und ausspielen an der Reihe ist.

Vorbereitung des Doppelkopf

Der Geber mischt die Karten, sein Mitspieler rechter Hand hebt einmal ab und legt den verbliebenen Teil oben auf. Nun kann der Geber die Karten im Uhrzeigersinn verteilen. Dabei startet er bei dem Mitspieler linker Hand. Jeder Spieler erhält 4x je drei Karten. Am Ende hat jeder also 12 Karten insgesamt. Die Geberrolle wechselt nach jedem Spiel ebenfalls im Uhrzeigersinn.

Parteien beim Doppelkopf

Es gibt bei jedem Doppelkopfspiel zwei Parteien, denen jeder Spieler zugeordnet wird. Dies sind die Re-Partei und die Kontra-Partei. Die Spieler der jeweiligen Partei spielen gemeinsam. Zum Schluss erhalten sie auch dieselbe Punktzahl bzw. wird ihnen die gleiche Punktzahl abgezogen. Es kommt beim Doppelkopf also auch auf ein gutes Teamspiel an. Die zwei Spieler, die Kreuz-Damen haben sind die Re-Partei und die anderen beiden bilden die Kontra-Partei.

Zu Beginn des Spiels wissen die Spieler nicht, wer welcher Partei angehört. Erst im Laufe des Spiels wird langsam bekannt, wer mit wem zusammen spielt. Vor allem bei Spielbeginn ist dies eine große Herausforderung.

Grundlegendes zum Spiel

Das Doppelkopfspiel an sich wird in 12 Stiche geteilt. Links vom Gebenden befindet sich der Aufspieler, der den allerersten Stich anspielt. Dafür legt er eine Karte seiner Wahl offen vor sich auf den Tisch. Die anderen Spieler folgen diesem Beispiel im Uhrzeigersinn, bis jeder eine Karte abgelegt hat.

Natürlich folgt die Kartenablage speziellen Regeln. Diese bestimmen sich nach Art des Spiels und der ersten Karte. Es wird nun bestimmt, wer die höchste Karte gelegt und somit alle vier Karten erobert hat. Die gewonnen Karten werden vom entsprechenden Spieler eingezogen. Er legt sie dann verdeckt als Stapel vor sich ab. Nochmals ansehen darf man sich nur den letzten Stich. Der Gewinner spielt dann den nächsten Stich an.

Die Legeregeln der Karten sind prinzipiell die gleichen wie im Schafkopf oder beim Skat. Es gibt Trümpfe und auch Fehlfarbenkarten mit einer bestimmten Rangfolge. Wer den Stich anspielt, entscheidet, was er spielen will. Wenn ein Trumpf gespielt wird, muss von den Mitspielern ebenfalls Trumpf gelegt werden, insofern noch ein Trumpf auf der Hand ist. Die Mitspieler müssen also bedienen. Können Sie dies nicht, wird eine Fehlfarbe gespielt. Das ist dann das sogenannte Abwerfen.

Wenn der anspielende Spieler eine Fehlfarbe wirft, muss diese bedient werden. Sollte die angespielte Fehlfarbe nicht mehr auf der Hand sein, kann eine andere Fehlfarbe gelegt werden oder man kann versuchen diesen Stich mit einem Trumpf für sich zu entscheiden. Wer die höchste Trumpfkarte gelegt hat, hat den Stich gewonnen. Befindet sich kein Trumpf auf dem Stapel, gewinnt die höchste der angespielten Fehlfarben. Bei doppelter Auslage gewinnt der Spieler, der die Karte zuerst gelegt hat.

Auswertung des Spiels

Am Ende zählt jede Partei die Augen der erhaltenen Stiche. Wer die meisten Augen hat, gewinnt das gesamte Doppelkopf-Spiel. Man kann auch mit Ansagen spielen und so den Sieg mit einer gewissen Augenzahl bestimmen. Dann bekommt die Partei der Gewinner im Anschluss noch zusätzliche Punkte gutgeschrieben oder abgezogen.

Trumpfrangfolge

Im normalen Spiel sind die vier Damen die höchsten Trümpfe, danach kommen die Buben (in der Reihenfolge Kreuz, Pik, Herz, Karo), dann die restlichen Karo-Karten (Reihenfolge: Ass, Zehn, König, Neun). Alle übrigen Karten sind die Fehlfarben Kreuz, Pik und Herz (Reihenfolge: Ass, Zehn, König, Neun).

Sonderregeln im Doppelkopf

Die dargestellten Doppelkopf Spielregeln & Anleitung werden meist noch durch Sonderregeln erweitert und spannender gemacht.

Die Hochzeit

Wenn ein einzelner Spieler nach dem Austeilen der Karten die beiden Kreuz-Damen auf der Hand hat, kann er entweder im Geheimen allein spielen oder die Hochzeit ansagen. Spielt er allein, nennt man dies stilles Solo. Wird die Hochzeit angesagt, gibt es verschiedene Varianten des weiteren Spiels. Oft wünscht sich der heiratswillige Spieler einfach ganz bestimmte Karten oder Stiche. Er kommt dann mit dem Spieler zusammen, der die genannte Karte zuerst spielt oder den begehrten Stich zuerst bekommt. Es kann auch vorkommen, dass sich die Wünsche überhaupt nicht erfüllen und der heiratswillige dann doch allein spielt.

Spielbesonderheiten

Doppelkopf ist ein Partnerspiel. Das gute Zusammenspiel der Partner untereinander ist spielentscheidend. Unsicherheiten bzgl. der eigenen Parteizugehörigkeit müssen ertragen werden und man muss mit den gegebenen Karten gut haushalten. Kooperation steht hier an erster Stelle!

Mit dem Doppelkopf verwandt sind Spiele wie Skat oder Schafkopf. Mittlerweile gibt es auch sehr moderne Varianten, zum Beispiel Wizard, für die breite Masse, die auch Jugendliche wieder für diese Art von Kartenspiel begeistern.

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